Musik und Gesundheit
Gesundheitsförderung ist eine gesellschaftspolitische Querschnittsaufgabe – bei der Musik eine besonders wirksame Rolle spielt!
Klänge können die körperliche und psychische Gesundheit fördern und heilsam sein – in frühkindlichen Entwicklungsphasen ebenso wie für Teenager, Erwachsene oder in Alter und Krankheit. Doch ein Leben mit und für die Musik kann auch körperliche und psychische Leiden verursachen: Stichwort Auftrittsangst oder Sehnenscheidenentzündung. Die Wechselwirkungen zwischen Musik und Gesundheit, etwa in den Bereichen Entwicklungspsychologie, Prävention und Demenz, aber auch Musikphysiologie und Musiker:innen-Gesundheit, sind so vielfältig wie faszinierend.
Es ist längst überfällig, das positive Potenzial der Musik für eine gesunde Gesellschaft auch kulturpolitisch stärker zu akzentuieren und entsprechende Fördermaßnahmen, etwa zur Kostenübernahme von musiktherapeutischen Angeboten durch die Krankenkassen, zu etablieren. Hierfür setzt sich der Deutsche Musikrat ein!
Fachtagung zum Thema „Musik und Gesundheit“
Der Deutsche Musikrat veranstaltet am 18. Oktober 2024 in Kooperation mit dem Berliner Centrum für Musikermedizin an der Charité Berlin in der Katholischen Akademie Berlin eine Fachtagung zum Thema „Musik und Gesundheit“. Die Tagung wird live gestreamt. Im Rahmen von Impulsvorträgen, Praxisbeispielen, Podiumsgesprächen und Diskussionen stehen dabei die Schwerpunkte Gesundheitsförderung durch Musik, Musiktherapie, Musikphysiologie und Musiker:innen-Gesundheit im Fokus.
Ihre Mitwirkung zugesagt haben u.a. Prof. Dr. Dirk Mürbe (Leiter der Klinik für Audiologie und Phoniatrie der Charité Berlin), Prof. Dr. Alexander Schmidt (Leiter Berliner Centrum für Musikermedizin, Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin), Prof. Dr. Lutz Neugebauer und Volker Bernius (Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft), Prof. Dr. Kai Koch (Universität Karlsruhe), Prof. Dr. Jan Sonntag (Medical School Hamburg) und Prof. Dr. Susanne Bauer (UdK Berlin).
Die Tagung findet im Verbund mit der Mitgliederversammlung des Deutschen Musikrates statt. Ziel ist es, die Resultate der Tagung in einem kulturpolitischen Positionspapier des Deutschen Musikrates zu bündeln, das mit Blick auf die Potenziale der Musik die Gesundheitsförderung als gesellschaftspolitische Querschnittsaufgabe formuliert. Nähere Informationen zum Programm finden Sie in Kürze an dieser Stelle.
Musik ist Medizin!
Immer mehr wissenschaftliche Studien belegen die positiven Auswirkungen der Künste auf die Gesundheit des Menschen – ob im Bereich der Prävention, Therapie oder Rehabilitation. Musik kann die Heilkräfte des Menschen befördern und den Heilungsprozess beschleunigen. Musik kann die Konzentration steigern, zum Sport motivieren, das Einschlafen fördern oder zu mehr Gelassenheit und Resilienz beitragen. Gemeinsames Musizieren fördert die soziale und kulturelle Teilhabe und damit auch das Wohlbefinden. Eine mögliche Folge: Stress und Ängste können abgebaut werden.
Dass der Einsatz von Musik auch in medizinischer Sicht konkrete Auswirkungen haben kann, belegen vor allem Befunde aus dem Bereich der neurologischen und psycho-pathologischen Krankheitsfelder. So können zum Beispiel Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung wie Schläfrigkeit, Appetitlosigkeit, Kurzatmigkeit und Übelkeit durch Musik verringert werden. Ein aktueller Bericht der WHO/Europa aus dem November 2023 enthält daher Vorschläge, wie Kunst erfolgreich in die Gesundheitssysteme integriert werden kann, um die Prävention bzw. Behandlung von Krankheiten zu ergänzen.